Lebkuchen

Lebkuchen

Als die Vorweihnachtszeit noch am 1. Advent angefangen hat,
so vor ungefähr 40 Jahren, haben wir Schwestern gemeinsam
mit unserer Mutter immer am Samstag vorher alle Platzerl gebacken.

Sobald wir selbst lesen konnten suchten wir uns aus verschiedenen
Zeitschriften unsere Lieblingsplätzchen raus und durften
davon dann auch 1 Sorte selbst backen.

Ein Favorit von mir war damals Lebkuchen.

Ich glaube, sie hatten einen anderen Namen, an den kann ich
mich aber nicht mehr erinnern, aber sie waren diesem Rezept
sehr ähnlich.
Zum ersten mal las ich von Pottasche und Hirschhornsalz.
Und auch in jungen Jahren habe ich mich schon von Photos
verführen lassen.
Ganz genau weiß ich noch, daß die Pfefferkuchen, ja ich glaube
so hießen sie, mit Zuckerguß und Mandeln und kandierten Kirschen
verziert waren.

Auch meine sahen sehr schön aus, bei der Verzierung habe ich mir richtig
große Mühe gemacht.

Leider ist mir aber beim Teig irgendein grober Fehler unterlaufen.
Welcher weiß ich nicht, aber die Lebkuchen hatten eine Konsistenz
von Sperrholzplatten und waren, obwohl wir sie sachgerecht in einer
Dose mit Apfelspalten lagerten, auch weit nach Weihnachten immer noch
steinhart.
Sie konnten nur durch eintauchen in heiße Flüssigkeit d.h. Punsch
für die Großen, Tee für die Kleinen in eine einigermaßen
zahnschonende Struktur verwandelt werden.

Aber, wie alles in unserem Haus, sie wurden gegessen, alle.

Lebkuchen

Zutaten für ca 35 Stück:

  • 30g Zucker
  • 500g Honig
  • 40ml Wasser
  • 350g Roggenmehl
  • 250g Weizenmehl
  • 10g Hirschhornsalz
  • 10g Pottasche
  • 1 Ei
  • 2 Eigelb
  • 25g Lebkuchengewürz
  • 10g Zimtpulver
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • abgeriebene Schale 1 Zitrone

zum Verzieren:

  • ganze Mandeln, blanchiert und enthäutet
  • kandierte Kirschen

Zubereitung:

Honig, Zucker und Wasser in einem Topf erwärmen.
250g Roggenmehl und das Weizenmehl
mit dem Zucker-Honig-Wasser gut verkneten.
Dann nacheinander Hirschhornsalz und Pottasche einarbeiten.

Eigelb, Ei, Vanillezucker, Zimt, Lebkuchengewürz und
abgeriebene Zitronenschale schaumig rühren und in den
Vorteig einrühren.

Dann das restliche Roggenmehl unter den Teig kneten.
(Ich habe noch etwa 2 Eßl Roggenmehl und 3 Eßl Weizenmehl
zusätzlich untergeknetet, weil der Teig sehr weich war.)

Den Teig in Frischhaltefolie packen (das ist eine ziemliche
klebrige Angelegenheit, aber das ist schon richtig so) und
12 Stunden oder über Nacht im Kühlschrank ruhen
lassen. Am Besten ist, man drückt den Teig jetzt schon flach,
dann geht das Ausrollen leichter.

Am nächsten Tag den Backofen auf 160°C Ober- und Unterhitze
vorheizen.
Lebkuchen
Den Teig auf wenig Mehl 6 mm dick ausrollen, Quadrate von
etwa 3 x 3 cm Größe schneiden (oder Herzen ausstechen), mit
Milch bestreichen und mit den Mandeln und den Kirschen verzieren.

Im Backofen bei 180°C Ober-und Unterhitze 15 Minuten backen,
bis sie schön aufgegangen sind. Vom Blech heben und auf einem
Gitter gut auskühlen lassen.

Update: Die Lebkuchen machen sich auch sehr gut als Christbaumschmuck.

Lebkuchenanhänger

Quelle: Servus Sonderheft “Gute Küche”, abgewandelt

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